Hamburg in 3 Tagen..ist das möglich? Kurz und knapp: Nein. Natürlich ist es nicht möglich diese vielfältige Stadt in 3 Tagen ausführlich kennenzulernen. Aber für einen ersten Eindruck, oder Vertiefung von früheren Besuchen reicht es auf jeden Fall.
Von Kiel ist es eigentlich nur ein Katzensprung in die Hansestadt Hamburg. Dennoch sind wir viel zu selten da. Wir arbeiten uns eher Häppchenweise durch das Museumsangebot und andere Sehenswürdigkeiten, tolle Theatervorstellungen, zahlreiche Restaurants und Kneipen und natürlich die Stadtviertel an sich.
Auf geht’s!
Hamburg in 3 Tagen
Tag 1: Das schicke Hamburg.
Heute gibt es zuerst eine Fahrt mit dem Bus damit man einen Eindruck von der Stadt bekommt, danach geht es weiter an der Alster und zum Rathaus. Am Mittag gibt es möglichkeit zum Shoppen, dann ein bisschen Kunst im Bucerius Kunstforum. Am Abend geht es dann ins Theater!
Hop-on-hop-off
Die roten Doppeldeckerbusse bieten in Hamburg eine gute Möglichkeit schon mal eine kleine Überblick über die Stadt zu bekommen. Sie fahren durch die Innenstadt, durch die Speicherstadt, an den Landungsbrücken und Reeperbahn vorbei und sogar ein Stück an der Außenalster lang. Ohne Aussteigen dauert die Fahrt ungefähr 90 Minuten.
Man kann sogar ein Kombiticket kaufen womit man dann auch noch eine Hafenrundfahrt machen kann. Dann lohnt sich auf jeden Fall da der Hamburger Hafen wirklich beeindruckend und interessant ist. Das Ticket für die Hafenrundfahrt ist am Tag der Busfahrt oder an den 2 darauffolgenden Tagen gültig.
Wenn man das Kombiticket wählt und auch sonst noch ein ausgedehntes sightseeing Programm absolvieren möchte, kann ich nur empfehlen die Hamburg City Pass zu kaufen… Genauere Info dazu gibt es weiter unten auf dieser Seite: Hamburg City Pass.
Hop-on-hop-off Kombiticket Stadt- und Hafenrundfahrt (2 Stunden) 40,50 Euro. Ticket gibt es online, im Bus, oder an der Vorverkaufstelle an den Landungsbrücken 2 (Kiosk).
Die Alster
Das Zentrum von Hamburg ist eingeklemmt zwischen Elbe und Alster. Die Alster ist zwar eigentlich ein Fluss, zeigt sich aber im Zentrum von Hamburg eher als See. An der Binnenalster finden sich teure Geschäfte, an der Außenalster eher teure Gründerzeitvillen die hauptsächlich als Bürogebäude genutzt werden. Das hippe Viertel ist es nicht gerade, aber ich gucke auch gerne mal in den Schaufenstern von teure Designer Marken.
Die Alster Umrundung ist eine beliebte Laufstrecke in Hamburg. Die Außenalster Runde ist 7,33 km, inkl. Binnenalster ist man dann bei 10km. Das ist auch als Spazierstrecke gut zu bewältigen, nur muß man dann allerdings etwas Zeit mitbringen und ist deswegen nicht so geeignet für Hamburg in 3 Tagen.
Übrigens liegt auch das Hotel Atlantic an der Alster…wo Udo Lindenberg eine Suite bewohnt…
Das Rathaus
Das Hamburger Rathaus verpasst man nur schwer wenn man in der Innenstadt von Hamburg ist. Das prachtvolle Gebäude mit seinem 112 m hohen Turm sieht man von weitem. Das Rathaus ist immer noch Sitz der Hamburgischen Bürgerschaft und des Senats.
Der Bau fing an in 1886 und dauerte über 10 Jahre. Das Gebäude ist auf 4000 Eichenpfählen gebaut. Man kann das kaum glauben wenn man sieht wie groß das Rathaus ist…
Teile vom Rathaus kann man sogar besichtigen, im Rahmen einer Führung. Wir haben das leider noch nicht geschafft, aber ich glaube das lohnt sich schon. Falls man nicht die Zeit hat eine richtige Führung zu machen sollte man auf jeden Fall kurz rein in den Innenhof. Der Innenhof ist wunderschön, und da ist auch der elegante Hygieia Brunnen. In den Innenhof kann man einfach so reinspazieren.
Hamburger Rathaus: Preis 5 Euro | mit Hamburg Card 4 Euro. Für genaue Termine am besten auf der Website vorbeischauen: Führungen im Hamburger Rathaus
Das Alsterhaus
Das Alsterhaus, das prominent am Binnenalster liegt, ist quasi das Kadewe von Hamburg. Ich finde es interessant zu sehen was für tolle Sachen es gibt (gerade auch in der Lebensmittelabteilung bin ich gerne unterwegs), aber die Preise passen meistens bei mir eher weniger zum Budget. Was sich aber trotzdem lohnt ist einmal hochzufahren zum Restaurant und da einen Kaffee zu trinken. Wenn man Glück hat ergattert man einen Tisch am Fenster und wird belohnt mit einer tolle Aussicht über die Alster…
Adresse: Jungfernstieg 16-20 | Öffnungszeiten: Montag-Samstag von 10.00 bis 20.00 Uhr
Designermode bei Secondella
Ein paar hundert Meter von der Alster entfernt gibt es Design für weniger. Bei Secondella findet man Designer Kleidung (Fendi, Burberry, Chanel, Louis Vuitton usw.) in gutem Zustand. Es macht Spaß da zu stöbern, auch wenn die Preise mir trotzdem meistens noch zu hoch sind. Aberrrr…wenn man die Treppe hochgeht gibt es auch noch ein Outlet. Da findet man nicht die richtig teuren Marken wie im Laden unten, aber wenn man Glück hat erwischt man trotzdem das eine oder andere Schnäppchen. Ich musste letztendlich mit zwei Paar Schuhen und einem Paar Stiefel rausgehen…
Adresse: Hohe Bleichen 5 | Öffnungszeiten: Montag-Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr
Edelcurry
Wenn man schon bei Secondella ist…kann man einfach einmal um die Ecke gehen und da findet man ‘Edelcurry’. Wir sind rein zufällig reingeraten, aber haben es nicht bereut. Wie der Name schon vermuten lässt bekommt man hier kein 0815 Currywurst, sondern was besonderes. Es ist eher ein Currywurst Restaurant..kein Imbiss. Das Ambiente ist auch schon ein bisschen gehobener als in einem Durchschnittsimbiss.
Die Currywurst ist der zentrale Punkt auf der Speisekarte. Diese ist übersichtlich, aber reicht meiner Meinung nach vollkommen aus, man kommt ja eh wegen der Currywurst. Die gibt es Standard in Rind, Geflügel, Wild, oder vegan. Außerdem gibt es immer Specials wie zum Beispiel Bison oder Strauss. Die Currywurst Hamburger Art (Rind) ist sogar ein Norddeutsches Produkt.
Wir haben natürlich Hamburger Art getestet und tatsächlich ist das eine sehr gute Currywurst… Mein Lieblings Currywurst kommt immer noch aus Berlin, aber wenn man gerne Currywurst mag sollte man unbedingt mal beim Edelcurry vorbeischauen. Die Pommes sind auch lecker. Und was mein niederländisches Herz höher schlagen lässt: Es gibt nicht nur leckere Dips zu Pommes…sondern sogar Sate-Erdnuss Dip! Das bekomme ich in Deutschland nur sehr selten zu meinen Pommes…
Adresse: Große Bleichen 68 | Öffnungszeiten: Montag-Samstag 11.00 bis 20.00 Uhr
Das Bucerius Forum
Zu Fuß erreicht man vom Edelcurry das Bucerius Kunst Forum in ein paar Minuten. Es gibt da immer wieder interessante Ausstellungen, und einen netten Museumsshop. Wir haben ‘Nolde und den Norden’ besucht, eine Ausstellung mit frühen Werken von Emil Nolde, und nordische KünstlerInnen aus derselben Zeit.
Es sind nur ein paar Räume, man muß also nicht einen halben Tag einplanen so wie in der Kunsthalle. Aber es war eine schöne Ausstellung, und von der Größe her ist man nachher auch nicht völlig ausgelaugt. Es lohnt sich immer mal zu gucken was gerade läuft.
Adresse: Alter Wall 12 | Öffnungszeiten: jeden Tag von 11.00 bis 19.00 Uhr, am Donnerstag bis 21.00 Uhr. Preise: 9 Euro, mit Hamburg Card 6 Euro. Montags (außer Feiertags) ist der Normalpreis 6 Euro. Mit Hamburg City Pass und Kunstmeilen-Pass freier Eintritt.
Kleine Pause bei Ladage&Oelke
Wenn man dann eine kleine Pause braucht muß man nur etwa 50m weitergehen und in das historische Kleidermagazin Ladage&Oelke (seit 1845) reingehen. Da gibt es nicht nur stilvolle, teilweise sogar maßgeschneiderte, Herrenkleidung im englischen Stil sondern auch ein kleines Cafe. Das Cafe ist einfach im Erdgeschoss im Laden.
Wir haben Pause gemacht mit einen sehr leckeren heiße Schokolade und natürlich ein Stück Kuchen dazu… Im Sommer kann man sogar draußen sitzen mit Blick auf dem Rathaus.
Adresse: Alten Wall 22 | Öffnungszeiten: Montag-Freitag 12.00 bis 18.00 Uhr. Samstag 10.00 bis 18.00Uhr.
Am Abend könnte man sich dann richtung Hauptbahnhof begeben. Es gibt da verschiedene schöne Möglichkeiten den Abend zu verbringen.
Restaurant und Bierstube Nagel
Urig ist es im Nagel…Seit 1848 gibt es dieses Restaurant schon. Früher hiess es noch ‘Bodega Nagel’, aber diese rustikale Stimmung ist geblieben. Es gibt Deutsche Küche und eine große Auswahl Spirituosen sowie verschiedene Biere vom Faß. Die Bedienung ist nett, das Essen lecker, wenn man was bodenständiges sucht ist man hier richtig.
Adresse: Kirchenallee 57 | Öffnungszeiten: Montag-Donnerstag 10.00 bis 1.00Uhr (Küche bis 24.00Uhr). Freitag 10.00-14.00 Uhr (Küche bis 1.00 Uhr). Samstag 9.00-2.00 Uhr (Küche 10.00-1.00 Uhr). Sonntag 9.00-1.00 Uhr (Küche 10.00-24.00 Uhr).
Das Ohnsorg Theater
Unweit vom Restaurant Nagel liegt das Ohnsorg Theater, eine anderes Hamburger Urgestein. Seit Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts wird im Ohnsorg Volkstheater in Plattdeutsch gespielt. Sowohl Stücke die ursprünglich auf Plattdeutsch geschrieben wurden, als auch Übersetzungen aus dem Hochdeutsch oder andere Sprachen auf Plattdeutsch.
Seit 2011 ist das Ensemble im Bieberhaus am Heidi-Kabel-Platz 1. Für alle die kein Plattdeutsch können: Es gibt auch Vorstellungen mit Übertitel in Hochdeutsch..einfach auf der Website checken wann das genau ist.
Adresse: Heidi-Kabel-Platz 1 | Ticketpreise liegen je nach Tag und Rang zwischen 21,- und 35,- Euro.
Achtung! Eintrittskarten gelten als HVV-Fahrausweis: gültig für eine Hin- u. Rückfahrt zum/vom Theater am Tag der Vorstellung im Gesamtbereich des HVV.
Das Hansa Theater
Wenn man gleich Theater und Essen verbinden möchte ist das Hansa Theater eine ausgezeichnete Wahl.
Das Hansa Theater gibt es schon seit 1894 und hat eine beeindruckende Liste von Künstlern die dort aufgetreten sind. Weltstars wie Entfesselungskönig Houdini, die Comedian Harmonists, oder Josephine Baker traten hier schon auf. Auch heutzutage ist die Qualität der KünstlerInnen hoch.
Ende 2001 musste das Theater leider schliessen, aber es war schon damals klar das es nicht abgerissen wird, sondern so erhalten wie es ist, in der Hoffnung das es eines Tages wieder eröffnet werden kann. Das hat sich Gottseidank auch so ergeben und seit 2009 gibt es wieder Vorstellungen im schmucken Hansa Theater.
Adresse: Steindamm 17 | Tickets kosten (Februar 2022) 57,- oder 67,- Euro. Die Preise für das Essen liegen grob zwischen 20,- und 25,- Euro. Am Tisch gibt es ein Kellner-Ruf-Schalter damit auch während der Vorstellung am Platz serviert werden kann.
Tag 2: Das maritime Hamburg.
Heute steht der Tag im Zeichen vom Treiben im Hamburger Hafen, flanieren an den Landungsbrücken und natürlich die Speicherstadt… Am Abend geht es dann ins Musical, ebenfalls am Wasser…
Die Landungsbrücken
Ursprünglich als Anlegestelle für Dampfer die mit Kohle befüllt werden mussten entstanden, sind die Landungsbrücken heutzutage das Zentrum der Hafenrundfahrten und Shuttlediensten zu den gegenüberliegenden Musicaltheater. Außerdem liegen hier die beiden Museumsschiffe ‘Rickmer Rickmers’ und die ‘Cap San Diego’.
Sowohl tagsüber als am Abend ist es eine beliebte Flaniermeile. Die Landungsbrücken selber erstrecken sich über knapp 700 m und verbinden St.Pauli mit der Speicherstadt. Das beste Fischbrötchen in Hamburg soll es auch da geben (Brücke 10). Das werden wir vielleicht beim nächsten mal ausprobieren. Ein bisschen weiter ist der Hamburger Fischmarkt…also frischer geht es wohl kaum…
Eine Hafenrundfahrt
Ohne Hafenrundfahrt hat man Hamburg eigentlich nicht wirklich gesehen. So einfach ist es. Das Wasser allgemein und der Hafen besonders ist so ein wichtiger Teil von Hamburg. Das Hafengebiet ist sehr groß, und einen Eindruck davon bekommt man schon wenn man bei den Landungsbrücken steht und rüberschaut zum andern Ufer… Ebenso wenn man über die A7 Richtung Elbtunnel fährt.
Es gibt verschiedene Anbieter, aber die Tour dauert bei allen entweder eine Stunde oder zwei. Am Abend gibt es sogar spezielle Lichterfahrten, leider haben wir das noch nicht ausprobiert. Aber Hamburg am Abend ist schon traumhaft wenn man an den Landungsbrücken steht und die beleuchteten Musicaltheater auf der anderen Seite sieht, im Hintergrund die Kräne vom Hafen, oder auf der anderen Seite die Elbphilharmonie und Speicherstadt.
Hier gibt es eine Übersicht von Anbieter wenn man eine Hafenrundfahrt ohne den Hop-on-hop-off-Bus machen möchte: Hamburger Hafenrundfahrten.
Das Museumsschiff: Die ‚Cap San Diego‘
Die ‚Cap San Diego‘ ist das größte Museums-Frachtschiff der Welt das noch fahrtüchtig ist. Dieser charmante Riese liegt in Hamburg zwischen den Landungsbrücken und die Elbphilharmonie. Die ‚Cap San Diego‘ hat täglich auf für Besichtigungen, wenn man möchte mit Audioguide. Man kann verschiedene Räume besichtigen, und es gibt ein paar Dauerausstellungen auf dem Schiff.
Das Schiff wurde 1961 gebaut und war damals hauptsächlich in Südamerika unterwegs. Es war natürlich hauptsächlich ein Frachtschiff, aber es gab auch ein paar Kabinen für bis zu 12 Passagiere. Heutzutage kann man in diesen Kabinen übernachten und die Atmosphäre der damaligen Zeit spüren. Trotz der Tatsache das es ein Frachtschiff ist gibt es übrigens sogar einen kleinen Pool mit Poolbar…
Adresse. Überseebrücke | Öffnungszeiten: Täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr | Preise: 9,50 Euro, mit Hamburg Card 8,50 Euro. Audioguide 3,- Euro. Tickets kauft man online oder direkt vor Ort.
Die Elbphilharmonie
Was lange währt wird endlich gut…
Die Elbphilharmonie, oder auch liebevoll Elphi genannt, hat sehr viele Diskussionen im Vorfeld ausgelöst. Und natürlich noch mehr als der Bau nicht nur sehr viel länger dauerte als ursprünglich geplant, sondern auch noch sehr viel teurer wurde. Von ursprünglichen Baukosten die bei 186 Millionen liegen sollten, landete man nach 10 Jahren Bauzeit bei 866 Millionen… Das ist ein ordentlicher Brocken zusätzlich.
Aber ich muß sagen, auch wenn ich da noch kein Konzert erlebt habe, das Gebäude an sich finde ich gelungen. Es ist wirklich was besonderes, sowohl optisch als auch die Lage. Ich finde es sehr schön dass man das ursprüngliche Gebäude noch erkennt. Der ‘Sockel’ für das beeindruckende Glasobjekt drüber ist nämlich ein Teil der alten Speicherstadt. Man kann es leicht erkennen weil das der untere Teil aus Backstein ist.
Es ist nicht so einfach Karten zu bekommen für die Elbphilharmonie, Konzerte sind meistens recht schnell ausverkauft. Auch wenn die Eröffnung mittlerweile schon fünf Jahre her ist.
Elphi’s Plaza
Wenn man keine Karten bekommen hat, oder sich einfach nicht so für Musik interessiert, lohnt sich ein Besuch der Aussichtsplattform ‘Plaza’ trotzdem sehr. Man braucht ein Ticket um reinzukommen. Wenn man spontan da auftaucht bekommt man ganz einfach unten neben der Rolltreppe die reinführt ein Ticket, das kostet auch nichts. Wenn man aber sicher sein möchte das man rein kann ist es auch möglich online ein Ticket zu reservieren, das kostet dann pro Person 2 Euro. Wir waren an einem ganz normalen Vormittag unter der Woche da und hatten kein Problem vor Ort ein Ticket zu bekommen.
Adresse: Platz der Deutschen Einheit 4 | Öffnungszeiten Plaza (2022) täglich 10-24 Uhr (letzter Einlass 23.30 Uhr). Tickets online oder am Eingang | Alle Info zu Hausführungen (90 Minuten oder 2 Stunden) gibt es hier. Preise liegen etwa zwischen 20,- und 30,- Euro.
Die Speicherstadt
Die großen Backstein Lagerhäuser der Speicherstadt entstanden ab Ende des 19.Jahrhunderts. Fünf Stockwerke hoch und immer eine Seite zum Wasser, die andere Seite zur Straße. Gelagert wurde hier hauptsächlich Kaffee, Tee und Gewürze. Die Lagerhäuser wurden so gebaut, das es wenig Temperaturschwankungen gab und es sogar im Winter nicht kälter wurde als 18 C (bei geschlossenen Türen und Fenstern selbstverständlich). Seit 2015 gehört die Speicherstadt zum Unesco Weltkulturerbe.
Es gibt einige Museen in der Speicherstadt und eine ganze Menge Cafes und Restaurants. Übrigens die größte Modelleisenbahnanlage der Welt ist auch hier: Miniatur Wunderland. Wenn man durch die Speicherstadt schlendert ist es interessant zu sehen wie viele Teppichlager es noch gibt. Diese Teppichlager sind die einzigen die noch Zollfrei lagern dürfen, der Rest der Speicherstadt gehört seit 2014 nicht mehr zum Freihafen…
Speicherstadt Kaffeerösterei
Für ein erster Eindruck von der Speicherstadt und die Lagerräume sollte man einen Kaffee trinken in der Speicherstadt Kaffeerösterei. Im alten Speicherboden von 1888 gibt es verschiedene Kaffeespezialitäten und Röstungen. Jeden Tag wird frisch geröstet und selbstverständlich gibt es ein Laden wo man die große Auswahl an Röstungen auch für Zuhause erwerben kann.
Adresse: Kehrwieder 5 | Öffnungszeiten: Montag-Freitag 10.00 bis 17.00 Uhr. Samstag-Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr.
Das Gewürzmuseum
Da früher der Handel und Lagerung von Gewürze hauptsächlich in der Speicherstadt stattfand, ist es nur logisch dass auch das Gewürzmuseum Spicy’s sich in der Speicherstadt befindet. Das Museum besteht im Grunde ‘nur’ aus einem großen Raum wo man durch verschiedene Abteilungen der Ausstellung viel erfährt über die Geschichte und Benutzung von sehr viele Gewürze. Nicht nur zum angucken, sondern natürlich auch zum schnuppern und kennenlernen!
Die Ausstellung war wirklich sehr interessant. Aber das beste ist für mich der Shop wo man Gewürzmischungen von Spicy’s kaufen kann. Wir haben verschiedene Mischungen gekauft. Mein Favorit und wirklich was besonderes: Mandarin Pfeffer. So eine Gewürzmischung oder besondere Pfeffersorte machen sich auch immer gut als Geschenk..
Adresse: Am Sandtorkai 34 | Öffnungszeiten: Täglich 10.00 bis 17.00 Uhr | Preise: 5,- Euro, mit Hamburg Card 4,-
Ola Lisboa im portugiesischen Viertel
Es gibt in der Speicherstadt viele Restaurants, aber wenn man Portugiesisches Essen mag würde ich zurückgehen in richtung Landungsbrücken, aber vorher nach rechts abbiegen ins Portugiesenviertel. Es gibt hier viele schöne, kleine Restaurants.
Ich war mal im Sommer bei schönstem Wetter bei Ola Lisboa. Die Terrasse ist nicht riesig groß, aber als wir da waren war es gerade nicht sehr voll (zwischen MIttagszeit und Abendessen). Das Essen war sehr lecker, und obwohl die Terrasse vor der Tür ist, also zur Straßenseite hin, war es recht ruhig. Im Lokal selber ist mehr Platz und durch riesige Fenster ist es sehr schön hell.
Vom Portugiesenviertel ist es nicht weit zurück zur Landungsbrücken…und damit auch zum Musical!
Adresse: Ditmar-Koel-Straße 18 | Öffnungszeiten: Montag/Mitwoch/Donnerstag 12.00 bis 23.00 Uhr. Dienstag 12.00 bis 23.30 Uhr. Freitag-Samstag 12.00 bis 24.00 Uhr.
Musicaltheater
Trotz Elbphilharmonie als Wahrzeichen der Stadt ist Hamburg in den letzten Jahrzehnte zu einer richtigen Musicalstadt gewachsen. Da meine Theater Leidenschaft als Jugendliche mit Musical angefangen hat habe ich immer noch eine Schwäche dafür… Im Hamburg hat man immer verschiedene Musicals zur Auswahl…
Wir haben ‘König der Löwen’ gesehen..eine absolute Empfehlung.Ich hatte die Vorstellung schon in London gesehen, aber auch hier war es wieder ein tolles Erlebnis. Die Vorstellungen finden statt auf der anderen Seite vom Wasser, aber man kann kostenfrei mit dem Schiffshuttle rüberfahren von der Landungsbrücke 1. Man muß nur darauf achten das ‘Hadag Musical Shuttleservice’ drauf steht. Der Shuttledienst fährt ab zwei Stunden vor Vorstellungsbeginn (bei Nachmittagsvorstellungen ab eine Stunde vorher) und natürlich im Anschluss an der Vorstellung auch wieder zurück.
Fürs nächste mal möchten wir gerne Eiskönigin sehen (im Theater neben ‘König der Löwen’) und sollte auf jeden Fall auch ein Besuch an ‘Tina’ , das Tina Turner Musical, auf dem Programm stehen! ‘Tina’ findet statt im Operettentheater, was direkt die Möglichkeit bietet St.Pauli besser kennenzulernen.
Tag 3: Das historische Hamburg.
Schon der letzte Tag von unsere ‘Hamburg in 3 Tage Tour’. Am letzten Tag ist das historische Hamburg im Mittelpunkt. Die Michaeliskirche, die Kunsthalle, das Thalia Theater oder die Hamburger Staatsoper, alle haben sie eine lange Tradition in der Stadt.
Der Hamburger Michel
Der Hamburger Michaeliskirche ist mit seinem Turm nicht nur ein Wahrzeichen der Stadt, sondern auch eine wunderschöne Barockkirche. Der dunkle Turm und Backstein Außenseite lassen nicht vermuten das der Innenraum hauptsächlich weiß und gold ist. Er ist durch die großen Fenster auf allen Seiten insgesamt sehr hell und freundlich. Es ist ein sehr angenehmer Raum. Obwohl Platz ist für über 2000 Menschen, fühlt die Kirche sich trotzdem intim an.
Die Kirche selber kann man besichtigen ohne Eintritt zu zahlen, Zugang zur Krypta und Turm kostet schon etwas (mehr info in der Infobox). Bis jetzt haben wir es leider noch nicht auf den Turm geschafft, das müssen wir unbedingt nachholen. Man kann zu Fuß hochgehen, oder den Fahrstuhl benutzen.
Vielleicht erwischen wir sogar mal den Nachtmichel. Dann darf man nämlich am Abend auf den Turm und die Stadt und seine Lichter bewundern… Wann genau das stattfindet findet ihr auf der Website der Nachtmichel. Ein ganz besonderes Erlebnis ist das mit Sicherheit. Die Preise sind allerdings auch höher als tagsüber.
Es gibt regelmäßig Konzerte in der Kirche. Was wann stattfindet kann man nachlesen auf der Website unter Veranstaltungen. Es lohnt sich immer mal reinzuschauen da es nicht nur Klassik gibt. Wir waren zum Beispiel bei einem Konzert ‘The Best of Harlem Gospel’, das hat gerockt!
Adresse: Englische Planke 1 | Öffnungszeiten: Täglich November-März 10.00 bis 18.00 Uhr, April-Oktober 9.00 bis 19.00 Uhr, Mai-September 9.00 bis 20.00 Uhr. Während Gottesdienst und Veranstaltung nicht zugänglich. Preise: Turmbesichtigung 6,- Euro. Krypta mit Film ‚Hamburg History‘. Turm+Krypta+Film ‚Hamburg History‘ 8,- Euro. Mit Hamburg Card immer 1 Euro Rabatt.
Für ‚Nachtmichel‘ kostet ein Ticket 10,50 Euro (2022)
Die Krameramtsstuben
Neben dem Michel liegen, versteckt hinter ein später gebautes Haus, die Krameramtsstuben. Vom Michelturm kann man sehr schön sehen wie die alten Wohnungen eingeklemmt sind zwischen allem was danach gebaut wurde. Das älteste Gebäude in der Gasse wurde schon 1620 gebaut. Man findet den Eingang zu den Kramerstuben auf der anderen Seite der Kirche (vom Eingang aus gesehen)
Die Krameramtsstuben wurden damals bewohnt von Witwen der Mitglieder der Vereinigung von Kleinhändler. Heutzutage befinden sich in den Wohnungen ein Museum über der Kramer Witwenwohnungen, ein Restaurant, und verschiedene kleine Läden.
Es ist mir oft zu voll, da die Gasse (und auch die Räumlichkeiten) ziemlich eng ist. Wenn man Glück hat sind aber gerade nicht so viele Leute da und kurz reinschauen sollte man auf jeden Fall…
Frau Vogel Geschenkeladen
Immer wenn wir in der Nähe vom Michel sind schauen wir auch kurz rein bei ‘Frau Vogel’. Der Geschenkeladen liegt ebenfalls auf der Rückseite vom Michel. Wir finden immer was schönes zum verschenken..manchmal kann man auch einfach mal sich selbst was schenken.. Fast alles hat ein Bezug zu Hamburg, auch wenn nicht immer direkt Hamburg drauf steht. Aber alle Teile sind mit Liebe und Sorgfalt ausgesucht und es macht Spaß einfach zu stöbern und gucken was es diesmal neues gibt. Von Kaffee über Deko zum Friesennerz gibt es alles was man sich wünschen könnte als Mitbringsel.
Adresse: Krayenkamp 13 | Öffnungzeiten: Täglich 11.00 bis 17.00 Uhr.
Die Kunsthalle
Die Hamburger Kunsthalle war die erste öffentliche Gemäldegalerie in Hamburg und zeigt ihre Kollektion seit 1869 im Backsteingebäude neben dem Hamburger Hauptbahnhof. Seitdem sind viele Werke dazugekommen und wurde dementsprechend angebaut und neu gebaut.
Wenn man bei nur einem Besuch alles sehen möchte brauchte man wirklich durchhaltevermögen… Außerdem gibt es auch immer wieder interessante Sonderausstellungen die es noch schwerer machen zu wählen was man sehen möchte.
Alleine schon der Treppenaufgang im Eingangsbereich ist beeindruckend, wenn auch ein wenig erdrückend, mit viel dunklem Holz, Marmor, Gold, und natürlich Wandgemälde. Im ersten Stock findet man Alte Meister aus Deutschland, Holland, Frankreich und Italien. Weiter gibt es eine Sammlung mit Gemälden aus dem 19.Jahrhundert und eine Abteilung ‘Klassische Moderne’ und ‘Kunst der Gegenwart’.
Das wohl berühmteste Bild von Caspar David Friedrich, ‘Der Wanderer über dem Nebelmeer’ kann man in der Kunsthalle bewundern. Ich persönlich mag von ihm aber ‘Das Eismeer’ viel lieber, was ebenfalls in der Kunsthalle hängt.
Man kann ohne weiteres ein paar Stunden in der Kunsthalle verbringen, aber mittlerweile versuchen wir es eher ein bisschen ein zu schränken. Nach einige Stunden kann ich mich einfach nicht mehr konzentrieren, und dafür sind die Werke wirklich zu schade…
Adresse: Glockengießerwall 5 | Öffnungszeiten: Dienstag-Sonntag 10.00 bis 18.00 Uhr. Donnerstags bis 21.00 Uhr. Preise: Dienstag-Freitag 14,- Euro. Samstag-Sonntag und Feiertag 16,- Euro. Mit Hamburg Card 11,- Euro. Mit Hamburg City Pass und Kunstmeilen-Pass freier Eintritt.
Syrische Köstlichkeiten im ‚Saliba‘
Das Saliba in den Alsterarkaden ist schon lange ein Begriff in Hamburg. Das Syrische Restaurant wird geführt von Elias Hanna Saliba. Er kam als junger Mann aus Syrien nach Hamburg um Seefahrer zu werden. Auch als er der Seefahrt aufgegeben hat ist er Hamburg treu geblieben. Ein Essen im Saliba ist ein richtiges Erlebnis.
Im Saliba gibt es feinstes syrisches Essen und man sollte sich die Zeit nehmen das in Ruhe zu geniessen. Wir waren schon häufiger da und das Essen war immer großartig, egal was wir gewählt haben. Wenn man zum ersten Mal da ist kann ich das Arkaden Menu empfehlen. Man bekommt 5 kleine Vorspeisen, ein festgelegtes Hauptgericht, und zum Abschluss die ‘Süße Sünde’. Die Süße Sünde sind verschiedene kleine süße Häppchen (mit Blätterteig, Nüsse usw.). Sehr lecker. Die Einzige Möglichkeit zu entscheiden welche man am liebsten mag ist alle nochmal probieren…
Wenn man nur eine Kaffeepause braucht kann man die ‘Süße Sünde’ auch zu einen schönen arabischen Mokka mit Kardamom bestellen. Bei schönem Wetter sogar auf die Terrasse mit Aussicht auf das Hamburger Rathaus.
Wir hatten jedes mal Glück das wir zwischen den üblichen Essenszeiten da waren, aber es kann auch sehr voll werden! Reservieren ist immer sicherer…
Für den Abend hat man nun in der direkten Umgebung Auswahl zwischen das Thalia Theater oder ein bisschen weiter in die andere Richtung: die Staatsoper.
Adresse: Neuer Wall 13 | Öffnungszeiten: Montag-Samstag 12.00 bis 20.00 Uhr.
Das Thalia Theater
Das Thalia Theater hat mein Herz gewonnen. Sowohl das Gebäude selbst als was innen drin stattfindet: Schauspiel.
Das Thalia Theater wurde in diesem Gebäude 1912 eröffnet und hat etwa 1000 Plätze. Der Eingangsbereich mit viel Holz ist genau mein Ding. Beim Schauspiel habe ich aber wenig Erfahrung. Ich habe im Vergleich zu Musical und Oper noch nicht so viel gesehen, obwohl ich auf Reisen gerne mal ins Schauspiel gehe (vorausgesetzt ich kann die Sprache natürlich…).
‚Der Idiot‘ im Thalia Theater
Wir wollten Herbst 2021 endlich mal den Träger vom Iffland Ring, Jens Harzer, live sehen. Wir hatten schon mal Karten für eine Vorstellung, die aber krankheitsbedingt (noch vor Corona) abgesagt werden musste. Aber jetzt hat es alles gepasst und wir bestellten frohgemut Karten für ‘Der Idiot’, eine Bühnenfassung vom Buch von Dostojewski. Dass die Vorstellung schon um 17 Uhr anfing fanden wir eigentlich ganz angenehm für unsere Planung. Bis ich nach dem Kartenkauf mal genauer drauf geguckt habe und feststellen mußte daß die Vorstellung vier Stunden und zwanzig Minuten (inkl.Pause) dauert! *Schluck* Erstaunlicherweise habe ich mich nicht eine Minute gelangweilt… Im Gegenteil, es war ein unfassbar beeindruckender und berührender Abend. Dann weiß man wieder was mit Kunst wirklich gemeint ist…
Ich weiß nicht genau ob ‘Der Idiot’ noch auf dem Spielplan ist (durch Corona ändert sich ja auch dauernd wieder was), aber wenn ihr die Möglichkeit habt: Geht hin! Oder auch irgendeine andere Vorstellung im Thalia…
Adresse: Alstertor | Preise liegen je nach Rang und Vorstellung etwa zwischen 15 und 55 euro.
Die Hamburger Staatsoper
Wenn man Oper liebt, oder kennenlernen möchte, darf ein Besuch an der Staatsoper Hamburg nicht fehlen. Das Haus mit fast 1700 Plätze bietet Oper, Ballet und ein Philharmonisches Orchester. Das Repertoire ist umfangreich und neben Neuproduktionen gibt es auch viele Inszenierungen die schon seit Jahren (teilweise Jahrzehnte) gespielt werden. Da das Programm so abwechslungsreich ist findet man fast immer eine Vorstellung die gefällt wenn man mehrere Tage in Hamburg ist. Man kann hier sowohl Solisten von Weltrang erleben als auch die Stars von Morgen.
Für Kinder, Jugendliche und Jung Erwachsene lohnt sich ein Blick auf der Homepage unter Service…es gibt interessante Rabattmöglichkeiten!
Adresse: Große Theaterstraße 25 | Ticketpreise liegen sehr weit auseinander da es 15 Preiskategorien (abhänging von welche Vorstellung gespielt wird) und 11 Platzgruppen (abhänging von Sitzrang) gibt… Aber es bewegt sich zwischen 8,- Euro und 232,- Euro…
Hamburg in 3 Tagen..und danach..?
Hamburg in 3 Tagen schafft schon eine gute Basis, aber natürlich gibt es noch viele Gegenden die wir noch nicht gesehen haben in der Zeit. Fürs nächste Mal nehmen wir uns dann wahrscheinlich mal St.Pauli, das Schanzenviertel und Altona vor.
Tipps zu Hotels und Touristenkarten in Hamburg gibt es dann im neuen Blogpost!
Julia Beatrice meint
Hallo Vera,
ui, Tipps aus meiner neuen Wahlheimat sind mir immer willkommen 🙂
Die Dreiteilung finde ich klasse und deine Tipps sind sehr umfangreich und lückenlos.
Runde Sache.
Liebe Grüße aus Elmshorn,
Julia
verascholten meint
Oh vielen Dank 🙂 Das freut mich sehr… In Elmshorn ist man ja noch näher an Hamburg dran! Liebe Grüße aus Kiel
Christine meint
Ich war schon ein paar Mal und kann wirklich nur sagen: Hamburg ist eine echt schöne Stadt! Hab es jedes Mal sehr genossen dort (auch wenn das Wetter meistens eher zu wünschen übrig lies…)
Wirklich ein sehr schöner Reisebericht!
verascholten meint
Vielen Dank! Ja Hamburg ist immer eine Reise wert… Aber tatsächlich beim Wetter war es mal so mal so… Wir hatten schon wirklich schöne Tage, aber manchmal war es auch ganz klar Museumwetter… Das Schöne ist das es in Hamburg immer sowohl drin als draußen eine Menge zu sehen gibt, deswegen hat mich das Wetter dann nicht so sehr die Laune verdorben wie sonst 🙂