Bournemouth ist eine beliebte Stadt an der englischen Südküste. Viele Engländer ziehen jeden Sommer nach Bournemouth um da ihren Strandurlaub zu genießen. Weil wir zwar gerne am Strand spazieren gehen, aber nicht so gerne am Strand liegen, wollten wir die 11 km Strandfläche in Bournemouth ausprobieren. Und natürlich nebenbei Stadt und Umgebung erkunden.
Stichwörter Bournemouth
- Gehört zur Grafschaft Dorset (UK)
- Einwohner: 186.700
- mildes Klima
- Tolkien ist in Bournemouth gestorben
- 2019 zum 3. Mal als beste ‘UK Seaside Town’ gewählt
- Mary Shelley (Frankenstein) hat ihr Grab auf dem Friedhof der St.Peters Church
Übernachten im Tudor Grange Hotel
Da wir vorher in Southampton waren (lese auch: Southampton und Umgebung in zwei Tagen) fuhren wir mit dem Bus nach Bournemouth, das dauert nur eine Stunde und ist günstig (je nachdem wann man bucht, aber so zwischen 5 und 8 Pfund).
Wir hatten ein Zimmer im Tudor Grange Hotel gebucht. Es ist ein B&B in Tudor Style. Das Haus ist wirklich sehr schön, sowohl von außen als auch innen. Auch die Zimmer waren passend eingerichtet und sehr englisch. Die Lage ist sehr gut, da die Straße ruhig ist und man sowohl nah am Strand als am Stadtzentrum ist. Auch der Busbahnhof ist nur 10 Minuten zu Fuß.
Das Einzige was uns wirklich gestört hat war die Qualität vom Frühstück. Es war nicht so viel Auswahl, was man hauptsächlich merkt wenn man länger da ist. Auch die Qualität an sich war nicht berauschend. Andererseits muß man schon sagen das für englische Verhältnisse (und wir waren in der Hauptsaison da) das Zimmer günstig war.
Wir haben schnell unseren Koffer ausgepackt und noch eine Tasse Tee auf dem Zimmer getrunken. Das ist auch ein Riesenvorteil wenn man in England reist: Es gibt praktisch immer ein Wasserkocher im Hotelzimmer!
Da wir noch nicht gegessen hatten sind wir rausgegangen und mit einen kleinen Umweg über den Strand in die Stadt rein. Bei O’Neill’s einen leckeren Burger gegessen. Und wir hatten Glück: Sie hatten auch noch eine unsere Lieblings Ciders: Aspall. Nach dem Essen haben wir uns dann ein bisschen verlaufen, aber Bewegung tut gut nach dem Essen. Irgendwann haben wir dann doch unser Hotel zurückgefunden und sind schnell in unser Bett geschlüpft.
Bummeln und tolles Essen bei Eat Pho
Am nächsten Tag haben wir uns die Innenstadt ein bisschen angeguckt, Geschäfte geguckt. Viel mehr konnten wir auch nicht machen, das Wetter war ziemlich mies, also haben wir versucht uns möglichst drin aufzuhalten. Gegen Abend sind wir dann nach Old Christchurch Road gelaufen. Da gibt es viele kleine Restaurants und Cafes, ein gemütliches Ausgehviertel.
Wir landeten in ein Vietnamesisches Restaurant: Eat Pho. Das Restaurant war noch sehr neu als wir da waren und war noch dabei sich ein Kundenstamm zu erwerben. Die haben sie, wie ich bei Tripadvisor feststellen durfte, gefunden. Das Restaurant ist ein bisschen Kantinen Ähnlich eingerichtet, basic aber sehr sauber. Das Essen war wirklich hervorragend. Sehr frische Zutaten und fein zubereitet. Es sieht nicht nur sehr schön aus, aber schmeckt auch noch toll. Wir waren sehr überrascht über die Qualität vom Essen. Viel raffinierter als das Ambiente erwarten ließ.
Es war alles sehr lecker, aber das Highlight waren die Gỏi cuốn. Das ist eine Art ‘Salatrolle’. Reis, Riesengarnelen, Vermicelli Nudeln, Huhn, Salatblätter und Kräuter, alles in Reispapier gewickelt. Unbedingt zu Eat Pho wenn man in Bournemouth ein Restaurant sucht!
Häuslichkeit und Kunst in der Russell-Cotes Art Gallery
Auch am nächsten Tag zeigte das Wetter wenig von den vielen Sonnenstunden die Bournemouth eigentlich hat. Deswegen sind wir dann am Vormittag in die Russell Cotes Art Gallery gegangen.
Ursprünglich war es ein Wohnhaus was gebaut wurde für Merton Russell-Cotes der es seiner Frau schenken wollte. Russell-Cotes war der Inhaber vom berühmten Royal Bath Hotel, das Haus wurde in einer Ecke vom Garten des Hotels gebaut… Das Hotel gibt es auch immer noch, sieht sehr schön aus, aber hat leider unterirdisch schlechte Bewertungen. Die Galerie dagegen ist sehr sehenswert. Das interessante am Museum ist das man sowohl das Haus als Wohnhaus besichtigt, als auch die wirklich tollen Kunstwerke. Immer wieder hat man einen traumhaften Blick aufs Meer wenn man aus dem Fenster guckt. Es muß wirklich eine Freude gewesen sein da zu wohnen. Die Räume haben eine angenehme Größe und es wurden sogar noch Teile am ursprünglichen Haus angebaut damit man mehr ausstellen kann.
Das Haus selber wie auch die ausgestellte Kunst ist eine Sammlung verschiedenster Stile die das Ehepaar auch auf Reisen kennengelernt hat. Das Museum war größer als wir erwartet hatten. Es gibt auch immer wieder eine besondere Ausstellung. Als wir da waren in 2015 gab es gerade eine sehr schöne Mucha Ausstellung. Ich bin gar nicht so ein Fan von Mucha, aber die Ausstellung war sehr gut zusammengestellt. Im Cafe dann Tee getrunken, schon alleine wegen der Aussicht empfehlenswert.
Leckere Fish & Chips bei Harry Ramsden und endlose Strände bis Sandbanks
Danach haben wir dann eine Weile dem Gewusel am Strand zugeguckt. Es war ziemlich voll, aber eine sehr gemütliche Atmosphäre. Da kann ich Stundenlang zugucken…als ob man auf ein live-Gemälde vom Strand schaut…
Mittlerweile hatten wir auch echt Hunger. Da wir schon in der Nähe waren schien es der richtige Zeitpunkt da das berühmte Harry Ramsden Fischrestaurants mal auszuprobieren. Das ist eine Fastfood Kette wo das Hauptaugenmerk auf Fish and Chips liegt. Ursprünglich aus Yorkshire (1928), hat die Kette mittlerweile über 30 Filialen in England und Schottland. Das Restaurant in Bournemouth ist modern aber retro eingerichtet und hat eine schöne Mischung aus neu und alt.
Man kann wählen ob deine Fish & Chips aus Schellfisch, Scholle, oder Kabeljau gemacht werden soll. Wir hatten verschiedene Sorten und es hat alles sehr gut geschmeckt. Manchmal ist es von Vorteil wenn es nicht viel Auswahl gibt, aber was man wählen kann gekonnt ist… Wir konnten auch noch ein Tisch am Fenster ergattern, was will man noch… Leckere Fish & Chips mit Aussicht aufs Meer, perfekt.
Für noch mehr Retro würde ich nächstes Mal den Tipp von von Emily Luxton folgen und Frieda’s Teabus buchen. Das macht bestimmt Spaß, auch an Regentagen!
Danach war es höchste Zeit wieder ein bisschen in Bewegung zu kommen. Deswegen sind wir losgelaufen und einfach zwei Stunden Richtung Sandbanks spazieren gegangen. Es ist nur so 6 km, aber wenn man regelmäßig auf Meer und Leute guckt dauert es schon ein bisschen länger. In Sandbanks auf einer Terrasse einen Tee getrunken, und wieder zurück nach Bournemouth. Diesmal zum größten Teil Barfuß über den Strand gelaufen…herrlich… Ich kann auch Stunden einfach auf Hunde die am Strand spielen gucken… Ich bin mir nicht sicher ob es erlaubt war, aber es gab sehr viele Hunde auf dem Abschnitt den wir gelaufen sind…
Als wir wieder in Bournemouth waren haben wir schnell bei Tesco unser Abendessen zusammengesucht und auf dem Zimmer im Hotel gegessen. Eine krude Mischung aus Sandwiches, Chips, Süßigkeiten und eine Banane… Und natürlich eine schöne Tasse Tee…
Süd-England Reise Übersicht
- Teil 1: Southampton und Umgebung in 2 Tagen
- Teil 2: Bournemouth mit Retro Strandgefühl und leckerem Essen
- Teil 3: Corfe Castle für Enid Blyton Fans und viel grün in Compton Acres
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